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Pride began on Christopher StreetOverlay E-Book Reader

Pride began on Christopher Street

Roman | Christian Handel; Andreas Suchanek

E-Book (EPUB)
2024 Piper Verlag
Auflage: 1. Auflage
368 Seiten
ISBN: 978-3-492-60664-6

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Kurztext / Annotation
Eine unwahrscheinliche Liebe, ein unerbittliches Gesetz, ein großer historischer Moment - ein gefühlvoller Roman über das Recht zu lieben, wen man will In ihrem historischen Roman »Pride began on Christopher Street« verknüpfen Christian Handel und Andreas Suchanek die dramatischen Ereignisse, auf die der Christopher Street Day zurückgeht, mit einer tief bewegenden queeren Liebesgeschichte. New York 1969: Den Polizisten Jake und den schwulen Freigeist Finn trennen das Gesetz, ihre Herkunft und ihre Vorstellung davon, wen man lieben darf. Dennoch rettet Jake Finn vor einem brutalen Polizeiübergriff. Denn Jake ist selbst schwul, ohne es sich einzugestehen, und zwischen ihnen funkt es sofort. Obwohl sie in ihren Vorurteilen über den anderen gefangen sind, nähern sie sich an. Als sich in der Nacht auf den 28. Juni 1969 im Stonewall Inn in der Christopher Street die Bar-Besucher erstmals gegen die Polizei wehren, müssen sich die beiden entscheiden, auf welcher Seite sie stehen ... Der 28. Juni 1969 wird im Roman für Jake und Finn zum Schicksalsmoment für ihre Liebe - und in der Realität schrieb dieser Tag Geschichte: Der Stonewall-Aufstand in der Christopher Street wird zum Wendepunkt der LGBTQIA?-Bewegung im Kampf um Gleichbehandlung und Anerkennung . In ihrem ebenso dramatischen wie emotionalen Roman »Pride began on Christopher Street« erzählen Christian Handel und Andreas Suchanek nicht nur von einer außergewöhnlichen queeren Liebe, sondern auch von der Geburtsstunde des Christopher Street Day. Schon ein Jahr nach dem Aufstand wird das Ereignis in New York mit einem Gedenkmarsch gewürdigt. Heute finden Pride-Paraden, im deutschen Sprachraum oft Christopher Street Day (CSD) -Paraden, weltweit statt als buntes Fest der Diversität.

Christian Handel wurde in der Schneewittchen-Stadt Lohr am Main geboren, die im sagenumwobenen Spessart liegt. Inzwischen lebt er allerdings in Berlin und ist selbst davon überrascht, wie sehr er sich als Landpflanze im Großstadtdschungel wohlfühlt. Er begeistert sich für Stoffe über starke Frauen, märchenhafte Motive und queere Themen. Die von ihm herausgegebene Anthologie »Hinter Dornenhecken und Zauberspiegeln« wurde 2017 mit dem Deutschen Phantastik Preis ausgezeichnet. Zuletzt erschien sein Märchenfantasyroman »Schattengold - Ach, wie gut, dass niemand weiß ...«, der 2023 auf die Longlist für den Phantastikpreis der Stadt Wetzlar gewählt wurde.

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

Kapitel 1

Das Stonewall Inn war wie jeden Freitag brechend voll, die Luft dick vom Zigarettenqualm, der Geruch nach Schweiß und Eau de Cologne überwältigend. Ebenso wie das Stimmengewirr der ausgelassenen Gäste, das sich mit den Tönen von Shirley Basseys This Is My Life zu einer Kakofonie vermischte, die nach dem nächtlichen Spaziergang von dem Theater, in dem Finn arbeitete, bis hierher an seinen Nerven zerrte. Fast dreiundzwanzig Uhr. Ob die anderen sauer auf ihn waren, weil er sich verspätet hatte?

Er stellte sich auf die Zehenspitzen und versuchte, im Gewühl um sich herum seine Freunde zu erspähen. Das von innen und außen schwarz gestrichene Fenster am Eingang der Bar ließ kein Licht herein, und die spärliche Beleuchtung durch die wenigen von der holzvertäfelten Decke herabhängenden Lampen machte es schwer, weiter als nur ein paar Meter zu sehen.

Doch nach einem Moment entdeckte er Gloria und Ricardo nahe der Jukebox in ein Gespräch vertieft - vermutlich ging Shirley Bassey sogar auf Ricardos Konto. Maggie hingegen sah er nirgends. Machte sie die Tanzfläche im Hinterraum unsicher?

Statt zu den anderen zu gehen, drängte sich Finn durch das Gewühl zur Theke, die sich beinahe über die ganze Länge des schlauchförmigen Schankraums zog, und bestellte Getränke: zwei Bier und einen Cocktail.

Mit einem Glas in der einen und den beiden Bierflaschen in der anderen Hand versuchte er dann, sich bis zur Jukebox durchzukämpfen, ohne allzu viel zu verschütten.

»Der verlorene Sohn!«, kreischte Gloria überschwänglich und breitete die Arme aus, als sie ihn auf sich zustolpern sah. Darauf, dass sie dabei den Umstehenden ihren puscheligen Ärmelsaum ins Gesicht schleuderte, achtete sie gar nicht. »Na, du hast dir ja Zeit gelassen«, rügte sie Finn und betrachtete ihn mit strengem Blick.

»Tut mir leid«, entschuldigte er sich. »Ich wurde aufgehalten.«

»Und ich kann mir lebhaft vorstellen, von wem. Ist der für Mama?« Sie deutete auf den Cocktail.

Finn nickte.

»Guter Junge.« Gloria pflückte das Glas aus seiner Hand und beäugte die Flüssigkeit im schummrigen Licht.

»Dirty Martini«, erklärte er für den Fall, dass sie nicht selbst draufkam.

Sie seufzte theatralisch. »Dirty bestimmt.« Sie führte das Glas an die Lippen und nippte daran. »Hat der Barkeeper überhaupt Alkohol reingeschüttet?«

»Ach, hab dich nicht so«, wiegelte Finn ab, obwohl er genau wusste, was Gloria meinte. Wie er liebte sie das Stonewall, aber die Gläser waren schmuddelig und die Longdrinks ordentlich mit Wasser gestreckt.

Er stellte eine Bierflasche zwischen seine Füße auf den klebrigen Boden, lehnte sich an die Wand und stieß mit Ricardo an, der ebenfalls ein Bier in der Hand hielt. Entgegen seiner sonstigen Gewohnheit trug Ricardo einen Schal um den Hals, Lippenstift im Gesicht und eine Perücke auf dem Kopf. So zerrupft, wie sie aussah, hatte sie das vergangene Jahrzehnt in Glorias Schrank vor sich hin gegammelt.

»Was hast du denn heute noch vor?«, fragte Finn ihn.

Ricardo verdrehte die Augen. »Wette verloren. Du erinnerst dich vielleicht.«

»Sei lieb zu ihm«, wies Gloria Finn an, ehe er etwas sagen konnte. »Sag ihm, dass er toll aussieht.«

»Du siehst toll aus, Principessa.«

»Du mich auch«, erwiderte Ricardo. »Wann bringst du deinen Tjorben endlich mal mit hierher?«

Punkt für ihn.

»Er heißt Tjorge, nicht Tjorben«, korrigierte Finn. »Und er ist nicht mein Tjorge.«

»Dafür lässt du dich in den letzten Wochen ganz schön oft von ihm ... aufhalten.«

»Wie dem auch sei. Deinen Bruce sehe ich hier auch nirgendwo.«

Darum war es auch nicht schade. Finn liebte Ricardo, dessen Freund hingegen konnte er nichts abgewinnen.

»Du weißt, dass Bruce Schuppen wie diesen hier nicht mag«, verteidigte Ricardo ihn.

Finn schna