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Mord im Antiquitätenladen

Kriminalroman | Von 80-Euro-Waldi bekannt aus 'Bares für Rares' | Waldi Lehnertz

E-Book (EPUB)
2024 Rowohlt Verlag Gmbh
Auflage: 1. Auflage
304 Seiten
ISBN: 978-3-644-01928-7

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Kurztext / Annotation
Eine echte Rarität! - Der erste Krimi von Waldi, bekannt aus der beliebten ZDF-Sendung Bares für Rares Das Leben könnte so schön sein - ein See, eine Angel, ein friedlicher Morgen - doch stattdessen erlebt Antiquitätenhändler Siggi den Schock seines Lebens. Jemand ist in sein Geschäft eingebrochen und hat ihm etwas hinterlassen: eine Leiche. Tot sitzt der Mann im Sessel und starrt ihn an. Siggi flüchtet und wählt sofort die 110. Sicher hat der Mann sich nicht selbst zum Sterben dort hingesetzt, jemand muss gewaltsam nachgeholfen haben. Doch als die Polizei endlich eintrifft und den Laden durchsucht, ist der Tote spurlos verschwunden. Keine Leiche, kein Tatort, keine Ermittlungen. Aber Siggi weiß doch, was er gesehen und gefühlt hat - der Mann war sogar noch warm! Wie kann eine Leiche einfach verschwinden? Ist er vielleicht das nächste Opfer? Siggi ist kurz davor, durchzudrehen, wäre da nicht Doro, seine neue Putzhilfe, die sich gerade an diesem Morgen bei ihm vorstellt. Immerhin sie glaubt ihm. Wenn die Polizei nichts tut, dann müssen die beiden eben selbst ermitteln.

Waldi Lehnertz, geboren 1967 in Prüm, ist - wie die beliebte Sendung Bares für Rares, in der er seit der ersten Folge als Händler mitwirkt - längst Kult geworden. Mit seinem Startgebot von 'Achtzisch Euro' erwarb er sich den Spitznamen 80-Euro-Waldi. Wenn er nicht für die Sendung vor der Kamera steht, betreibt der gelernte Pferdewirt einen Antiquitätengeschäft in der Eifel. Hier empfängt er Busladungen von Fans und unterhält die Gäste im Antikcafé mit Anekdoten aus seinem Leben als Antiquitätenhändler. Die eine oder andere könnte ihn zu diesem Krimi inspiriert haben. Wenn er noch Zeit hat, angelt er oder malt seine eigenen Kunstwerke.

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

2

Eine Viertelstunde später wartete Siggi noch immer draußen vor der Tür seines Antiquitätenladens auf die Polizei. Seine Knie wären längst eingeknickt, hätte er sich nicht auf die rote Gartenbank gesetzt, mitten in die Gruppe Gartenzwerge, die mit ebenso leeren Blicken in die Welt starrten wie die Leiche. Siggi widerstand der Versuchung, sie einen nach dem anderen von der Bank zu schubsen, und wünschte sich sehnlichst einen Kaffee oder etwas Stärkeres herbei. Ihm war flau in der Magengegend. Sowohl das Handy in seiner rechten als auch der Baseballschläger in der anderen Hand hörten einfach nicht auf zu zittern.

Seine Erleichterung war grenzenlos, als sich über die zu dieser frühen Stunde wenig befahrene Landstraße endlich ein Streifenwagen näherte.

Zwei Uniformierte sprangen heraus, kaum dass der Wagen den Parkplatz erreicht hatte. Einen der beiden kannte Siggi nur zu gut. Es war der doppelte Gunnar, den er in der Schule nie hatte abschreiben lassen, was dieser ihm bis heute nachzutragen schien. Dabei hatte er seinen damaligen Banknachbarn nur vor Schlimmerem bewahrt, denn Siggis Rechtschreibung war schon immer katastrophal gewesen, und das hatte sich bis heute nicht geändert.

Gunnar Bartels war zwar nicht doppelt vorhanden, aber er schielte so stark, dass er glauben musste, in einer Welt voller Zwillinge zu leben - da waren sich Kurt und Siggi einig. Natürlich trug er eine Brille, die den Sehfehler korrigieren sollte, doch die hatte nur den Effekt, dass jeder, der ihm gegenüberstand, meinte, sich in seinem toten Winkel zu befinden.

Gunnar baute sich nun vor dem zitternden Antiquitätenhändler auf und schaute demonstrativ an seinem rechten Ohr vorbei. Rasch warf Siggi einen Blick über die eigene Schulter, um sich zu vergewissern, dass es dort nichts zu sehen gab.

«Ich hab mich noch nie so sehr gefreut, die Polizei hier zu haben», begrüßte er Gunnar erleichtert.

«Leg den Prügel weg», donnerte dieser und deutete auf den Baseballschläger. «Was ist bloß in dich gefahren, Siggi? Die Zentrale erzählt mir über Funk, du hättest einen Einbrecher erschlagen.»

Augenblicklich ließ Siggi den Baseballschläger vor sich auf die Pflastersteine fallen. «So ein Quatsch! Der Mann war schon tot, als ich heimkam, ich schwöre es.»

Gunnar wechselte einen Blick mit seinem jüngeren Kollegen, bevor er erwiderte: «Wo ist der Tote?»

«Oben im ersten Stock, im hintersten Zimmer», stieß Siggi hervor. «Der Kerl sitzt in meinem Kultsessel.»

Gunnar brummte etwas Unverständliches, trat zur Ladentür und stieß sie so weit auf wie möglich. Als Siggi Anstalten machte, ihm zu folgen, bedeutete der zweite Polizist ihm wortlos, sitzen zu bleiben. Wenige Sekunden später schepperte es im Haus.

«Das war die große Vase auf der Anrichte», erklärte Siggi dem angespannt wirkenden Uniformierten, der ihn nicht aus den Augen ließ. «Bis Gunnar oben angekommen ist, wird sich eine Schneise der Verwüstung durch mein Geschäft ziehen, bitte lassen Sie uns ihn begleiten. Vielleicht können wir das ein oder andere Stück auffangen.»

Doch der junge Polizist reagierte nicht. Mit unbewegter Miene starrte er auf Siggi herab, als ob er einen Schwerverbrecher vor sich hätte. Sekunden später gab es einen dumpfen Knall, und Gunnars Fluchen verriet, dass erneut Inventar zu Bruch gegangen war.

Als der Polizeihauptmeister endlich wieder draußen auf dem Hof erschien, war Siggi mit den Nerven am Ende, während im Gesicht des schweigsamen Kollegen die ganze Zeit über noch nicht einmal ein Muskel gezuckt hatte.

«Siggi», begann Gunnar, stemmte die Hände in die nicht vorhandene Taille und sah hinauf in den langsam aufklarenden Himmel. «Willst du uns eigentlich verarschen?»

«Das würde mir im Traum nicht einfallen», entgegnete er. «Aber nur mal so nebenbei gefragt: Hast du eigentlich eine Haftpflichtversicherung?»

Der Blick s