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I want you to Stay

Roman | Stefanie Santer

E-Book (EPUB)
2024 Piper Verlag
Auflage: 1. Auflage
352 Seiten
ISBN: 978-3-492-60584-7

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Kurztext / Annotation
Wenn dein perfektes Leben plötzlich zerbricht Infolge einer scheinbar harmlosen Verletzung verliert Birdie ein Bein. Nicht nur Birdie ist mit der Situation völlig überfordert, auch ihr Vater, ein reicher Politiker, weiß nicht mehr, wie er mit seiner Tochter umgehen soll. Nach einem Galaabend, zu dem sie ihren Vater widerwillig begleitet, flüchtet Birdie in eine schummrige Bar, wo sie auf den geheimnisvollen Musiker Nave trifft, der nichts von ihrer Geschichte ahnt. Beide spüren sofort, dass sie füreinander bestimmt sind. Doch die Geheimnisse, die sie sich verschweigen, drängen mit jedem Tag, jeder Berührung, jedem Kuss nach und nach ans Licht und stellen ihr Glück auf die Probe ... Stefanie Santer erzählt eine realistische und tiefgründige Liebesgeschichte, die nicht vor ernsteren Themen zurückschreckt. Birdie und Nave werden dein Herz sofort erobern!

Stefanie Santer wurde 1994 in Österreich geboren und studierte an der Universität Wien. Mit ihrem Freund und dem gemeinsamen Hund reiste sie einige Jahre auf einem Segelboot die Küsten des Mittelmeers entlang. Momentan lebt sie in Spanien und fühlt sich überall dort zuhause, wo es gemütliche Cafés, verwinkelte Altstädte und Inspiration für neue Geschichten gibt.

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

Kapitel 1
Birdie

Früher habe ich an schlechten Tagen einfach an die Zukunft gedacht und davon geträumt, dass dort alles besser sein wird. Ich habe dann meinen Kalender aufgeschlagen und begonnen, darin zu blättern, bis ich leere Seiten fand. Monate, die kommen würden und so vieles versprachen. Es beruhigte mich, auf noch nicht ausgefüllte Linien und Kästchen zu starren.

Aber ich hätte nie, wirklich niemals geahnt, dass ich irgendwann zurückblättern würde.

Weil die Zukunft nicht das ist, was ich mir erhofft habe.

22. März

08:00 Uhr - Nachkontrolle im Krankenhaus

10:30 Uhr - Physiotherapie

13:00 Uhr - Anprobe für die Mitleidsnummer

15:30 Uhr - Besprechung für die Mitleidsnummer

17:00 Uhr - Friseurtermin

19:00 Uhr - Mitleidsnummer

21:00 Uhr - Bathtub Drowning Konzert _

 

Das Konzert hatte ich noch vor dem Unfall eingetragen. Es tat ein kleines bisschen weh, die Karte zu verschenken. Aber das Schmerzpflaster an meinem Oberschenkel betäubt die meisten meiner Gefühle. Abgesehen von der ständigen Übelkeit und dem Schwindel.

Ich werfe einen Blick auf die tickende Uhr in der Wartehalle. Noch fünf Minuten bis zu meinem ersten Termin. Aber weil ich nicht länger an den heutigen Tag und alles, was mir bevorsteht, denken will, blättere ich sechs Monate zurück. Die Zeit und das Schicksal zwischen meinen Fingern.

22. September

Yoga mit Helen (Ausrede einfallen lassen?)

Frühstück mit Marcella @Burggasse24

Uni-Bücher zurückbringen (Gebühr fürs Überziehen in bar mitnehmen!!)

Last-minute-lernen

Privatrecht-Klausur (zweiter Antritt, shit)

Rechtsgeschichte-Seminar

Mittagspause mit Victor _

Volleyball-Training

Führerschein-Fahrstunde

Shooting

 

Helen ist die Freundin meines Vaters. Sie ist in Ordnung, aber ich bin aus mehreren Gründen nicht ihr größter Fan. Marcella hingegen kenne ich seit der ersten Klasse. Obwohl sie sich an der Uni für ein anderes Fach eingeschrieben hat und die einzelnen Fakultäten über die ganze Stadt verstreut sind, haben wir uns fast täglich getroffen. Egal, wie beschäftigt wir beide waren. Und jetzt kann ich mich nicht mal mehr erinnern, wann wir das letzte Mal telefoniert haben. Die Klausur habe ich übrigens auch beim zweiten Versuch nicht bestanden, Victor hat mich abserviert, und ich habe am Tag vor meinem Unfall zum letzten Mal Volleyball gespielt. Nur wusste ich das damals noch nicht. Ich habe wie immer die anderen Mädels abgeklatscht, mit ihnen das Netz abgenommen, mich in der Umkleide über belanglose Dinge unterhalten und lächelnd meine Sachen gepackt, bevor ich mir die Sporttasche geschnappt habe und zu meinem nächsten Kalendereintrag gelaufen bin. Ohne je kurz innezuhalten.

Und jetzt bin ich Stillstand. Ich habe meinen Führerschein zwar noch bekommen, bin aber danach nie wieder gefahren. Und das letzte Foto, das ich auf Instagram hochgeladen habe, war eines von diesem Brand-Shooting. Die blonden Haare in wilden Locken, orange- und pinkfarbener Lidschatten bis zu meinen Augenbrauen. In Kombination mit dem batik-bunten Bralette und den Leggings der Sportmarke sah es richtig gut aus. Aber diese Erinnerung kommt mir wie aus einem anderen Leben vor. War ich wirklich einmal so? So selbstbewusst? Mit einem Blick direkt in die Kamera, als könnte ich alles erreichen.

Natürlich bin ich, seit mein Alltag aus Arztterminen besteht, auch bei keiner Agentur mehr unter Vertrag. Ich bin bloß noch ...

»Bernadette Marie Anker?«

Hastig klappe ich den Kalender auf meinem Schoß zu, blicke hoch und geradewegs in das Gesicht eines jungen Arztes. Bitte nicht, denke ich und würde mich am liebsten hinter der marmornen Säule ein paar Meter neben mir verstecken. Aber