Buchhandlung Spazierer

Suche

BreitseiteOverlay E-Book Reader

Breitseite

Ein Sylt-Krimi | Gisa Pauly

E-Book (EPUB)
2024 Piper Verlag
Auflage: 1. Auflage
416 Seiten
ISBN: 978-3-492-60718-6

Rezension verfassen

€ 9,99

in den Warenkorb
  • EPUB sofort downloaden
    Downloads sind nur in Österreich möglich!
  • Als Taschenbuch erhältlich
  • Als Audio erhältlich
Kurztext / Annotation
Mamma Carlotta probiert das Speed-Dating - jede Menge Trubel garantiert! Mamma Carlottas Enkelin Carolin ist endlich zurück in ihrem Elternhaus, was für ein Glück! Dass sie neuerdings als Reporterin die Insel unsicher macht, führt jedoch zu Reibereien mit Vater Erik, seines Zeichens Kriminalhauptkommissar von Sylt. Er lässt sich ungern in die Karten schauen, erst recht nicht bei einem Leichenfund in der Heide. Doch ausgerechnet seine neugierige Schwiegermutter Carlotta findet heraus, dass ein verschwundenes Gemälde eine Rolle zu spielen scheint. Nicht umsonst kennt sie auf der Insel Hinz und Kunz. Damit das so bleibt, überredet Carolin ihre Oma zu einem Speed-Dating - mit Folgen! Auf einmal hat es Mamma Carlotta nicht nur mit einem neuen Verehrer zu tun, sie muss sich auch auf ordentlich Breitseite einstellen ... Mamma Carlottas 18. Fall auf Sylt! Diese Bände der Reihe sind bereits erschienen: - Band 1: Die Tote am Watt - Band 2: Gestrandet - Band 3: Tod im Dünengras - Band 4: Flammen im Sand - Band 5: Inselzirkus - Band 6: Küstennebel - Band 7: Kurschatten - Band 8: Strandläufer - Band 9: Sonnendeck - Band 10: Gegenwind - Band 11: Vogelkoje - Band 12: Wellenbrecher - Band 13: Sturmflut - Band 14: Zugvögel - Band 15: Lachmöwe - Band 16: Schwarze Schafe - Band 17: Treibholz - Band 18: Breitseite

Gisa Pauly hängte nach zwanzig Jahren den Lehrerberuf an den Nagel und veröffentlichte 1994 das Buch »Mir langt's - eine Lehrerin steigt aus«. Seitdem lebt sie als freie Schriftstellerin, Journalistin und Drehbuchautorin in Münster, ihre Ferien verbringt sie am liebsten auf Sylt oder in Italien. Ihre Sylt-Krimis um die resolute Mamma Carlotta erobern jedes Jahr aufs Neue die Bestsellerlisten. Gisa Pauly wurde mehrfach ausgezeichnet, darunter mit dem Satirepreis der Stadt Boppard und der Goldenen Kamera des SWR für das Drehbuch »Déjàvu«. Die Leser der Fernsehzeitschrift rtv wählten sie zur beliebtesten Autorin des Jahres 2018.

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

5

Carolin hatte tatendurstig das Haus verlassen, in Felix' Zimmer rührte sich noch nichts. Aber warten, bis er aufstand, nach seinem Frühstück verlangte? Nein, das brachte Mamma Carlottas gesamte Pläne durcheinander. Der Junge musste allein frühstücken, sonst wurde aus dem Mittagessen nichts. Schließlich musste sie noch einkaufen und hatte noch nicht einmal Pläne für die Menüfolge gemacht. Und wie viel sollte sie vorbereiten? Ob Felix nach einem späten Frühstück schon wieder aufnahmebereit fürs Mittagessen war, konnte niemand wissen. Und ob Carolin zum Essen nach Hause kommen würde, war leider offengeblieben. Eine rasende Reporterin, so hatte sie ihrer Großmutter erklärt, konnte sich mit solchen Banalitäten nicht abgeben.

»Vielleicht! Vielleicht auch nicht! Oder soll ich mitten in einer Reportage abbrechen, weil meine Oma mich zum Mittagessen erwartet?«

Während Mamma Carlotta die Einkaufstasche hervorholte, sehnte sie sich nach der Zeit, in der im Hause Wolf noch Ordnung geherrscht hatte. Erik war pünktlich zum Essen heimgekommen, jedenfalls dann, wenn kein Kapitalverbrechen geschehen war, die Kinder waren nach der letzten Stunde von der Schule zurückgekehrt und hatten sich auf ein gutes Essen gefreut. Und jetzt? Felix brachte mit seiner Arbeit in der Pizzeria alles durcheinander, weil er bis spätabends arbeitete und sich nun das Recht herausnahm, morgens ausschlafen zu dürfen. Und Carolins Arbeit war unregelmäßig, so war auf ihr Erscheinen nie Verlass. Dennoch war Mamma Carlotta entschlossen, alles beim Alten zu belassen, wenn es ums Kochen ging. Mittags kam ein Essen auf den Tisch und abends erst recht. Und wenn es sich dann doch so ergab, dass die ganze Familie um den Tisch versammelt war, vielleicht sogar mit einigen Gästen, würden alle glücklich sein. Sie selbst am allerglücklichsten.

Was sie kochen wollte, wusste sie noch nicht, das würde sie sich auf dem Weg zu Feinkost Meyer überlegen. Sie hatte noch nicht einmal die paar Meter vom Hauseingang zum Bürgersteig zurückgelegt, da fiel ihr ein, dass sie Rosmarinbrötchen mit Käsecreme als Antipasti servieren könnte. Das Schöne war in diesem Fall, dass sie die Rosmarinbrötchen nicht selbst backen musste wie in Panidomino. Sie hatte nämlich bei ihrem vorletzten Besuch auf Sylt dem Bäcker das Rezept verraten, der daraufhin diese Brötchen in sein Sortiment aufgenommen hatte. Angeblich waren sie zu einem Verkaufsschlager geworden. Wenn sie Rosmarinbrötchen beim Bäcker kaufte, brauchte sie also nur noch Provolone und Pancetta, die notwendige Sahne war im Haus. Obwohl Feinkost Meyer sehr gut sortiert war, musste sie allerdings damit rechnen, dass sie dort keinen Provolone bekam. Aber die Käsecreme würde sie auch mit Mozzarella herstellen können. Und wenn sie keinen Pancetta bekam, würde sie eben durchwachsenen Speck nehmen.

Der Bäcker war entzückt, sie zu sehen, und weigerte sich, ihr die Rosmarinbrötchen zu berechnen, da er mit ihnen schon ein gutes Geschäft gemacht hatte. Mamma Carlotta wehrte selbstverständlich ab, wie es sich gehörte, der Bäcker bestand auf seinem Angebot, wie es sich ebenfalls gehörte, und schließlich nahm Carlotta es an, da er nicht davon abzubringen war. Der Bäcker gehörte zu den wenigen Syltern, die es mit einem Italiener aufnehmen konnten. Dieses Hin und Her von Höflichkeiten beherrschte er ebenso gut wie Mamma Carlotta. Während er die Brötchen in eine Tüte gab, fragte Carlotta noch schnell nach seiner Schwester, die in der Türkei lebte und immer Gesprächsstoff hergab. Sie erfuhr, dass der Bäcker noch immer damit rechnete, dass die Ehe mit dem Türken nicht gut gehen und die Schwester schreckliches Heimweh nach der Nordsee haben würde, dann setzte Carlotta ihren Weg nach vielen Dankesworten und energischer Zurückweisung derselben ihren Weg fort. Die Sonne brach hervor, nicht die italienische Sonne, vor der sich jeder in Sicherheit brachte, sondern die kühle, bleiche Sonne, die dem Wind d