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Warum hämmert der Specht?Overlay E-Book Reader

Warum hämmert der Specht?

Ein Naturführer für die ganze Familie - Mit zahlreichen Tipps und Illustrationen | Manuel Larbig

E-Book (EPUB)
2024 Penguin Verlag
224 Seiten
ISBN: 978-3-641-30120-0

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€ 12,99

  • noch nicht lieferbar, erscheint 05/2024
  • Als Taschenbuch erhältlich
  • Kurztext / Annotation
    Mit Kinderaugen die Natur entdecken und dabei viel über die Geheimnisse der Pflanzen- und Tierwelt erfahren - ein Buch für die ganze Familie
    Warum sind Pflanzen grün? Was machen Schmetterlinge im Winter? Warum haben manche Ameisen Flügel? Kinder hinterfragen vieles, was wir als gegeben hinnehmen. Mit Kinderaugen lässt sich die Welt ganz neu entdecken! Manuel Larbig hat viel Erfahrung darin, Kindern die Wunder der Natur zu vermitteln. In seinem neuen Buch will er Eltern, Großeltern und Erziehenden sein Wissen weitergeben und sie so anregen, sich von Neuem faszinieren zu lassen. Fragen mit Überraschungseffekt werden anschaulich und leicht zugänglich beantwortet, dazu gibt es Ideen für Experimente, kleine Forschungsreisen in der näheren Umgebung und Spiele, um das Gelernte direkt erlebbar zu machen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Arten und Naturphänomenen, die nur einen Schritt weit von der Haustür entfernt sind. - Mit zahlreichen Abbildungen.

    Manuel Larbig, Jahrgang 1987, ist Biologe, Wildkräuternarr und Outdoorexperte. Im Raum Berlin führt er Wildkräuterworkshops, Survivalkurse und Naturführungen für Kinder durch. Sein Hang zu Naturerlebnissen mit Minimalausrüstung brachte ihn dazu, ohne Zelt und Schlafsack einmal quer durch Deutschland zu wandern, worüber er in seinem ersten Buch, »Waldwandern«, berichtete. Manuel Larbigs erklärtes Ziel ist es, noch mehr Menschen für die Natur zu begeistern. Zuletzt erschien von ihm »Mein Wildkräuter-Guide. Von Rauke, Rapunzel und anderen schmackhaften Entdeckungen am Wegesrand«.

    Beschreibung für Leser
    Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

    Warum sind Pflanzen grün?

    _KURZANTWORT: Pflanzen sind grün, weil sie Chlorophyll enthalten, das eine grüne Farbe hat und für die Fotosynthese benötigt wird. Ein Lichtstrahl besteht - ganz einfach gesagt - aus einem ganzen Bündel von Farben. Mit der Farbe Grün kann die Pflanze nichts anfangen, weshalb diese einfach wieder reflektiert wird. Trifft der reflektierte Strahl unser Auge, nehmen wir dies als »grün« wahr.

    Es war ein schöner, milder Sommertag, als ich mit einer Handvoll Kinder im Alter von acht bis zwölf Jahren im Berliner Grunewald unterwegs war. Unter der Woche ist dieser als Ausflugsziel sehr beliebte Wald am westlichen Rand der Stadt ziemlich leer, und man kann sich in aller Ruhe die vielen kleinen und großen Pflanzen anschauen. Ich wollte gerade etwas über den Schwarzen Holunder erzählen, da erreichte mich von einem Mädchen aus zweiter Reihe recht leise, aber bestimmt eine Frage: »Warum sind Pflanzen überhaupt grün?«

    Ich begann irgendetwas mit Fotosynthese zu stottern, sammelte mich dann aber recht schnell wieder. Wo soll man da anfangen? Im Grunde müsste man erst einmal über unsere Sinne, über Farben, Licht und Wahrnehmung im Allgemeinen sprechen, was aber hier den Rahmen komplett sprengen würde (und wofür ich zudem alles andere als ein Experte bin!).

    Laubblatt mit deutlich erkennbaren Blattadern

    Bevor ich diese besonders gute Frage beantworten will, noch etwas vorweg: Es sind gar nicht alle Pflanzen grün. Selbst wenn wir die Welt der vielfältig gefärbten Blüten einmal außer Acht lassen und uns nur die Laubblätter ansehen, so gibt es einige Pflanzen, die alles andere als grün sind.

    Die riesige Gruppe der Rotalgen ist beispielsweise oft stark rot gefärbt, auch gibt es eher bräunliche Algengruppen. Andere Pflanzen bekommen rote Blätter und Stängel, wenn sie an besonders sonnigen Orten stehen - hier können rote Farbstoffe nämlich wie »Sonnencreme« schützen. Manche Zierpflanzen wurden außerdem absichtlich so gezüchtet, dass sie rote Blätter bilden, weil viele Menschen das schön finden. Und dann gibt es in unseren Breiten mit dem Herbst ja eine ganze Jahreszeit, in der bei vielen Pflanzen das eigentlich grüne Laub bunt wird. Vielleicht habt ihr auch schon einmal eine sogenannte Blutbuche gesehen - sie hat sehr auffällige rote Blätter, die sich nicht erst im Herbst so färben. Hier kam es zu einer sogenannten Mutation. Um zu erklären, was das ist, machen wir wieder einen Exkurs.

    Was ist eine Mutation?

    Nicht immer läuft in der Natur alles nach einem bestimmten Plan, und manche Lebewesen entwickeln sich einfach anders als die anderen. Mutationen sind spontane Veränderungen von Merkmalen, die zum Beispiel dazu führen können, dass eine Maus im Gegensatz zu den anderen Mäusen nackt ist, eine Pflanze gelbe statt roter Blütenblätter bildet oder ein Pilz einer bestimmten Art anders geformt ist als die übrigen Pilze dieser Art.

    Ganz oft haben solche Mutationen keine besonderen Auswirkungen (vor allem keine, die man von außen sehen kann). Eine Mutation kann aber auch von Nachteil oder von Vorteil sein! Hier mal ein witziges Beispiel einer vorteilhaften Mutation: Es gibt einen nachtaktiven Schmetterling namens Birkenspanner, der gerne in der Nähe von Birken lebt. Er hat weiß-schwarze Flügel, damit er, wenn er auf der weiß-schwarzen Birkenrinde sitzt, von Vögeln nicht so schnell gesehen wird. Bei einem kleinen Teil der Nachkommen gibt es nun Mutationen, und diese Birkenspanner haben völlig schwarze Flügel.


    Der Birkenspanner in seiner hellen und seiner dunklen Form

    Normalerweise ist das ein Nachteil, da sie dann ja leicht auf der hellen Rinde erspäht werden können. Als jedoch im 19. Jahrhundert der schmutzige Rauch aus den Schornsteinen der Industrie die Rinde vieler Birken schwarz färbte, war es auf einmal sehr vorteilhaft, schwarze Flügel zu haben, denn nun f