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Six times we almost kissed (und was beim siebten Mal passiert ist)Overlay E-Book Reader

Six times we almost kissed (und was beim siebten Mal passiert ist)

Queere Romance mit Witz und Tiefgang | Tess Sharpe

E-Book (EPUB)
2024 Carlsen Verlag Gmbh
464 Seiten; ab 14 Jahre
ISBN: 978-3-646-93796-1

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Kurztext / Annotation
Eine coole, queere Lovestory mit Twist von der Autorin von »The Girls I've Been«, mit Scharfblick, Wucht, Witz und Herz erzählt. Sechs Fun-Facts über PENNY und TATE: - Sie kennen sich schon ihr ganzes Leben - Ihre Mütter sind beste Freundinnen - Sie sind definitiv keine Freundinnen - Sie küssen sich immer wieder fast - Sie sprechen nicht darüber - Dank ihrer Mütter ziehen sie jetzt zusammen ...Als dann so ein Beinahe-Kuss zu »Ich weiß jetzt, wie dein Lipgloss schmeckt« wird, müssen Penny und Tate sich der Sache endlich stellen. Und auch ein paar anderen gut verpackten Geheimnissen. Oder? Komplexe Charaktere in einer smarten Story über Liebe und Trauer - voller Tiefe & Twists, so viel mehr als die übliche Romanze.

Tess Sharpe wurde in einer Berghütte geboren und wuchs mit ihrer Punkrocker-Mutter im ländlichen Kalifornien auf. Heute lebt sie irgendwo in den Backwoods zusammen mit einem Hunderudel und einer wachsenden Kolonie Katzen, ist Herausgeberin einer Anthologie und hat mehrere preisgekrönte Bücher für Kinder, Jugendliche und Erwachsene geschrieben.

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

1

21. Juni

Familientreffen heute Abend um sechs. Komm nicht zu spät!

Während ich die Nachricht anstarre, flitzt June an mir vorbei und bindet sich die Schürze um.

»Bist du mit allem fertig?«

»Yep«, antworte ich. »Ketchup ist auch überall nachgefüllt.«

»Stimmt was nicht mit dir?« Sie wirft mir einen Blick zu. Ich umklammere das Telefon viel zu fest und stiere immer noch auf Moms Nachricht.

Ich setze ein Lächeln auf. »Alles klar. Ich muss los. Bis später, okay?«

»Ciao, Penny.«

Ich bin kaum draußen, da kommt noch eine Nachricht: Holst du Tate vom Schwimmen ab? Anna ist hier bei mir, ihr gehts nicht so gut.

Mom hat es also ernst gemeint mit dem, was sie Familientreffen nennt. Dabei sind sie und Anna nicht mal Schwestern, auch wenn sie selbst behaupten, sie wären mehr als das. Beste Freundinnen für immer, egal was ihnen das Leben vor die Füße wirft. Verbunden auf eine Art, die tiefer geht als alle Blutsbande.

Ob Gran auch dabei ist? In meinem Kopf schwirren lauter Katastrophenszenarien, ich weiß nur nicht, welches diesmal passt. Ist Mom wieder durchgedreht? Gibt es Neuigkeiten über Annas Gesundheit? Das sind die beiden Dauerdramen, die unser Leben beherrschen ... es sei denn, das soll eine Art Intervention werden, um mich auf Spur zu bringen. Aber so was brauche ich nicht. Ich habe nichts getan, auch wenn es Leute gibt, die meinen wandgroßen Kalender mit der Farbkodierung seltsam finden. Tate jedenfalls behauptet, er wäre total überzogen, aber das sagt sie über so ziemlich alles, was ich tue.

Wobei es nicht wirklich stimmt, wenn ich behaupte, ich hätte nichts getan. Es ist eine handfeste Lüge, und das, was ich getan habe, hat mir Mom ausdrücklich verboten. Aber wenn sie mir da draufkäme, hätte sie sich garantiert nicht so weit im Griff, dass sie erst ein Familientreffen ansetzt. Dann wäre sie gleich losgestürmt und hätte mich zusammengebrüllt.

Mein großes Ding kann es also nicht sein.

Braucht vielleicht Tate so was wie eine Intervention? Unmöglich. Tate macht nichts außer Bahnen schwimmen und die Augen verdrehen, wenn ich was sage. Tate ist die perfekte Tochter. Anna muss sich nie Sorgen um sie machen. Das sagt meine Mutter jedenfalls immer und klingt dabei ganz neidisch. Weil ich ihr ja so viel Ärger mache.

Obwohl es meistens auf eine Katastrophe rausläuft, wenn ich Tate länger als zehn Minuten im Auto habe, antworte ich Mom: Klar.

Sie schreibt nicht zurück. Gibt mir keine Infos mehr.

Das muss heißen, dass jemand stirbt, oder?

Nein. Verdammt. Reiß dich zusammen. Denk bloß nicht -

Es ist schon jemand gestorben.

Verdammte Scheiße.

Ob ich wohl irgendwann mal durch den Tag kommen werde ohne dass -

Werde ich nicht. Er war schließlich mein Vater.

Natürlich nicht.

Sie trägt seinen Ring um den Hals. Meine Mutter. Als sie ihn bekommen hat, hinterher, war er in zwei Teile gekappt, die mussten ihm das Ding vom Finger schneiden. Sie hat eine Hälfte quer durchs Wohnzimmer geschleudert, war total außer sich. Ich habe versucht, sie zu beruhigen, aber das ging nicht - ich konnte es jedenfalls nicht.

Anna dagegen schon. Sie hat meine Mutter fest in den Armen gehalten und mich mit Tate nach draußen geschickt. Mom wohnte zu der Zeit bei Anna und ich bei Gran. Anna hat die verlorene Hälfte gefunden und irgendwie dafür gesorgt, dass der Ring wieder zusammengesetzt wird. Jetzt, zwei Jahre später, ist Mom nie ohne ihn.

Ist was mit Anna? Mein Magen zieht sich zusammen, als ich in meinen Kombi steige und vom Parkplatz des Blackberry Diner fahre. Zurückzudenken an eine Zeit, in der Anna nicht krank war, ist fast unmöglich. Als Tate und ich noch Kinder waren, hatte sie Eierstockkrebs, aber seit ein paar Jahren ist sie krebsfre