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Let's Save the World - Geschichten junger Klimaaktivist*innen aus aller WeltOverlay E-Book Reader

Let's Save the World - Geschichten junger Klimaaktivist*innen aus aller Welt

Spannende Porträts und Tatsachenberichte kombiniert mit konkreten Vorschlägen und Ideen zum Klimaschutz | Bella Lack

E-Book (EPUB)
2023 Carlsen Verlag Gmbh
Auflage: 1. Auflage
272 Seiten; ab 14 Jahre
ISBN: 978-3-646-93797-8

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Kurztext / Annotation
Wir alle können die Welt verändern! Luftverschmutzung, Überkonsum, Plastikmüll: Die globalen Probleme der Klimakrise sind längst bekannt. Doch Statistiken und Fakten reichen meist nicht aus, um Gewohnheiten zu ändern und Strukturen zu hinterfragen. Menschen brauchen Geschichten. Die junge britische Umweltschützerin Bella Lack porträtiert in diesem Buch daher jugendliche Aktivist*innen aus aller Welt, die mit ihren Projekten für eine bessere Zukunft kämpfen. Das Ergebnis ist eine Reise von den Straßen Londons bis in die entferntesten Winkel der Erde - und an jedem dieser Orte lernen wir reale junge Menschen kennen, deren Biografien uns inspirieren, auch selbst die Ärmel hochzukrempeln. Aufrüttelnd, inspirierend und eine Liebeserklärung an die Natur - mit einem Vorwort von Greta Thunberg »Es ist wirklich außergewöhnlich, wie klar und anschaulich und dabei berührend die junge Aktivistin Bella Lack schreibt. Ein erhellendes Buch, das zum Handeln anregt.« books4future »Wissenschaftler haben wiederholt vorhergesagt, dass: - jedes Jahr sieben Millionen Menschen infolge von Luftverschmutzung sterben werden - der Meeresspiegel bis 2050 um 34 cm steigen könnte - eine Million Arten vom Aussterben bedroht sein werden - die Ozeane bis 2050 womöglich mehr Plastik als Fische enthalten Es wird Zeit, dass diese Zahlen endlich ein Gesicht bekommen. [...] Treten wir also einmal einen Schritt zurück und lassen jene junge Menschen, die unmittelbar von der Klimakrise betroffen sind, ihre Geschichten erzählen. Hören wir ihnen einmal ganz aufmerksam zu, denn noch ist keine dieser Geschichten abgeschlossen; noch können wir ihren Ausgang verändern.« aus: Bella Lack, Let's Save the World

Die 20-jährige Bella Lack ist Naturschützerin und Umweltaktivistin. Seit 2019 arbeitet sie an ANIMAL, einem Dokumentarfilm in Spielfilmlänge mit der Primatenforscherin Jane Goodall. Let's Save the World ist ihr Buchdebüt.

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

Kapitel 1
Die unersättliche Spezies
Plastik, Überkonsum und Kreislaufwirtschaft
25. November 2019

Wir standen in der mit Müll übersäten apokalyptischen Landschaft, die unter Abfällen aller Art verschwand, und ich empfand beinahe so etwas wie Erleichterung. Das Ausmaß der Verwüstung überwältigte mich. Das Problem, mit dem wir konfrontiert waren, kam mir so gewaltig und so unüberwindbar vor, dass ich mich fragte, ob ich meinen Einsatz für Umweltschutz, die Reden, den Aktivismus nicht einfach aufgeben und lieber meine Jugend genießen sollte. Zwei Tage vor meinem siebzehnten Geburtstag war ich in Mumbai, an einem der am schlimmsten verschmutzten Strände der Welt, und fühlte mich wie betäubt.

Rückblickend war diese innere Lähmung eine sehr ehrliche, sehr menschliche Reaktion. Sie ist sogar so typisch, dass genau das der Grund sein könnte, weshalb wir in dieser Umweltmisere stecken - ohne die Motivation aufzubringen, etwas dagegen zu tun. Das nennt man emotionale Taubheit. Wenn ich dir erzähle, dass mein Hund todkrank ist, wirst du Mitgefühl und Beileid empfinden. Doch du kannst nicht um jeden Hund trauern, der auf der Welt stirbt, sonst wärst du permanent traurig, weil tagtäglich so viele Hunde sterben (tut mir leid, kein schönes Beispiel; heute sind ungefähr 1,2 Millionen Welpen geboren worden!).

Das ist das gleiche vertrackte Paradox, das die Leute in der Politik und anderswo davon abhält, in humanitären Krisen aktiv zu werden. Der Wert, den wir dem Leben eines Menschen beimessen, nimmt drastisch ab, je höher die Zahl der Betroffenen ist. Eine Geschichte über ein einzelnes Opfer spricht unser Herz an, eine trockene Statistik über Millionen dagegen unseren Verstand. Aus diesem Grund hast du vielleicht vom Löwen Cecil und vom Gorilla Harambe gehört, aber nicht von den Millionen Tieren, die tagtäglich in Schlachthöfen getötet werden. Menschen handeln erst dann, wenn sie das Gefühl haben, wirklich etwas ändern zu können, und das ist der Knackpunkt: Wirksamkeit. Menschen bleiben lieber untätig, als etwas zu tun, das ihnen wirkungslos vorkommt.

Als ich dort stand, bis zu den Knöcheln im Abfall der Menschheit versunken, kam es mir in der Tat wirkungslos vor, einen Plastikstrohhalm abzulehnen oder einen eigenen Thermobecher in den Coffeeshop mitzubringen.

Eine Zeit lang war Plastik das Vorzeigekind des Umweltschutzes. Inzwischen ist es etwas in Vergessenheit geraten und steht im Schatten seines größeren Cousins, des Klimawandels, der sich immer mehr in den Vordergrund drängt. Doch Plastik ist ein guter Ausgangspunkt, um das »Anthropozän« zu verstehen, von dem heute viel die Rede ist. Das Anthropozän ist das Erdzeitalter, in dem der Einfluss des Menschen so tiefgreifend geworden ist, dass eine neue geologische Epoche ausgerufen werden muss. Mit anderen Worten: Wir sind eine geophysikalische Kraft planetaren Ausmaßes. In der Wissenschaft nimmt man an, dass zukünftige Geolog*innen in der Lage sein werden, die Epoche anhand einer Schicht von »Plastiglomeraten« zu bestimmen. Der Einwegbecher, den du vor drei Jahren weggeworfen hast, könnte also dein langlebigstes Vermächtnis sein.

Du, ich und all die anderen dünnhäutigen, fragilen Homo sapiens bringen es fertig, jedes Jahr mehr als 300 Millionen Tonnen eines der haltbarsten Stoffe auf dem Planeten zu produzieren. Das ist das Paradox der Langlebigkeit. Wir wollen widerstandsfähige Produkte, aber sie sollen nicht zu beständig sein. Wir wollen, dass sie lange halten, aber nicht zu lange.

Leider ist das Problem nicht das Plastik an sich - wir sind das Problem (ein Aspekt, der in diesem Buch immer wieder zur Sprache kommen wird). Unsere Kultur macht uns weis, dass es sich im Leben nicht vermeiden lässt, Unmengen von Zeug wegzuwerfen, dabei ist schon das Wort wegwerfen irreführend. Die Sa